Weinwissen
Ein Heuriger bezeichnet gleichermaßen einen jungen Wein und eine Weinstube, die man in Wien überall findet. Hier wird mit Freunden gut gegessen und getrunken – und zwar einen Heurigen! Heurig bedeutet „dieses Jahr“.
Weinwissen
Wien wurde 2018 zur „lebenswertesten Stadt der Welt“ gewählt.
Geschichte
Österreich hat eine ganze Menge zu bieten: wunderschöne Landschaften mit schwindelerregend hohen Bergen, anspruchsvollen Wintersport, außergewöhnliche Gastronomie, gemütliche Weinstuben, eine sehr lebenswerte Hauptstadt mit imposanten Bauten und natürlich schöne klassische Musik. An jedem Neujahrstag steht Wien im Mittelpunkt. Die ganze Welt kann dann dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins lauschen.
Wien ist der Geburtsort von Franz Schubert. Auch Johann Strauss und Wolfgang Amadeus Mozart haben hier die letzten zehn Jahre ihres Lebens verbracht. Musik spielte seit jeher eine große Rolle, ebenso wie Wein. Die österreichische Anbaufläche ist zwar nicht groß (50.000 Hektar), aber die Qualität der Weine ist bemerkenswert. Das Weinland hat in den letzten zwanzig Jahren eine schöne Entwicklung hingelegt. Wien ist weltweit eine der wenigen Hauptstädte mit Weinbergen innerhalb der Stadtgrenzen. Der „Wiener Gemischte Satz“ ist zurückgekehrt und mittlerweile auf allen seriösen Weinkarten zu finden. Ein Gemischter Satz ist ein Wein, der aus unterschiedlichen Rebsorten einer Farbe in einem Weingarten besteht und aus diesen auch hergestellt wird.
Beim Gedanken an Wein wurde lange Zeit nicht als Erstes an Österreich gedacht. Die Weine wurden daher kaum exportiert. Darüber hinaus war die Konkurrenz durch den deutschen Nachbarn groß.
Auch Österreichs Weingeschichte hat viele Höhen und Tiefen durchlebt. Nachdem die römischen Legionen hier durch das Land gezogen waren und ihre einst kultivierten Rebstöcke verließen, begann langsam die Weinkultur. Das älteste Weingut Stift Klosterneuburg stammt aus dem Jahr 1114. Im Jahr 1860 wurde hier die älteste Weinschule der Welt gegründet. Im 16. Jahrhundert schätzte man die österreichischen Weine in Europa aufgrund ihrer exquisiten Süße. Glücklicherweise gibt es diese Weine immer noch, aber natürlich werden sie heute mithilfe modernster Technik hergestellt, also rein und sauber! Eine Reihe von Weinverfälschungen wurden im Glykolwein-Skandal im Jahr 1985 bekannt: Einige Weine wurden künstlich gesüßt. Wenn auch bis heute nicht vergessen, haben diese Ereignisse mächtig frischen Wind in die österreichische Weinindustrie gebracht.
Denn Österreich kehrte mit seinen Spitzenweinen wieder zurück in die Weinwelt. Und das mit Erfolg: Heute gehören die Weine zu den absolut besten der Welt und spiegeln den Geist des Landes wieder: klar, sauber und erfrischend. Die Rotweine sind zwar auf dem Vormarsch, doch der Weinanbau wird von der weißen Traube dominiert. Besonders der Grüne Veltliner prägt den Stolz der Österreicher. Diese Traube ist die „österreichischste“ Rebsorte, die es gibt. Sie ist zum Symbol des neuen Weinlandes Österreich geworden.
Im Vergleich zu Ländern wie Italien oder Portugal ist die Liste der in Österreich angebauten Trauben recht übersichtlich. Offiziell sind 13 rote und 22 weiße Rebsorten erlaubt. Die häufigsten Weißweine sind Grüner Veltliner, Welschriesling, Riesling, Weißburgunder und der Muskat Ottonel. Die Rotweine sind hauptsächlich Zweigelt (entwickelt von Professor Fritz Zweigelt im Jahr 1922), Blaufränkisch, St. Laurent und Blauer Portugieser.
Qualitätsklassen
Die Weine werden nach Süße klassifiziert. Wenn die Trauben erst spät geerntet werden, ist die Traube süßer. Dadurch erhöht sich der Zuckergehalt des Weines und desto höher ist auch die Qualität.
Von der niedrigsten zur höchsten Qualitätsklasse staffeln sich die Weine wie folgt:
- Prädikatswein
- Spätlese
- Auslese
- Beerenauslese
- Ausbruch (eine lokale Spezialität aus Rust im Burgenland)
- Eiswein
- Trockenbeerenauslese
Österreich hat seit 2002 den zusätzlichen Qualitätsbegriff DAC, der mit dem französischen AOC vergleichbar ist. DAC steht für Districtus Austriae Controllatus. Es handelt sich dabei um einen Wein mit einer gesetzlich kontrollierten Herkunftsbezeichnung, der eine unverwechselbare Gebietscharakteristik aufweist. Ein Wein mit einem klaren mineralischen Charakter.
In der Wachau gibt es zudem drei gesonderte Weinbezeichnungen: Steinfeder (leichter Wein), Federweißer (milder Wein) und Smaragd (kräftiger Wein).