Frankreich

Frankreich
Während der Weltausstellung 1855 in Paris wollte Kaiser Napoleon III. die besten Weine Frankreichs verkosten. Bordeaux war damals schon eine wichtige Weinregion. Die Chateaux mit dem besten Ruf und Handelspreis wurden in fünf Gruppen eingeteilt. Nicht weniger als 61 Weingüter wurden von den allerbesten (premier grand cru) bis zu den niedrigsten (fünfte) klassifiziert.

Weinwissen

Laut dem französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) besteht Glück angeblich aus drei Dingen: einem hübschen Bankkonto, einer guten Köchin und einer tadellosen Verdauung.

Weinwissen

Die römischen Soldaten bauten in ganz Frankreich gepflasterte Straßen, die Römerstraßen, über die sie zügig von und nach Rom marschieren konnten. Daher kommt der Ausdruck „Alle Wege führen nach Rom.“


Geschichte

„La Douce France“ – das süße Leben. Jeder Weingenießer denkt dabei sofort an Wein, Meer, Sonne, Baguette und wunderschöne Landschaften. Kurzum: das Rezept für das ultimative Urlaubsgefühl. Frankreich ist das bekannteste Weinland der Welt und nach wie vor das Vorbild schlechthin für Weinproduzenten weltweit.

Es ist den griechischen Siedlern zu verdanken, dass die Franzosen die Traube und damit auch den Wein kennengelernt haben. Sie landeten etwa sechs Jahrhunderte v. Chr. in Marseille (das damals Marsilia hieß) und pflanzten dort ihre ersten Reben. Aber es waren die Römer, die das Land wirklich an den delikaten alkoholischen Saft heranführten und Weinberge in ganz Frankreich anlegten. Die Weinherstellung wurde in Frankreich erst im 15. und 16. Jahrhundert wirklich populär. Im eigenen Land wurde nicht nur viel Wein getrunken, sondern auch in andere Länder verkauft. Besonders England war ein großer Kunde. Vom Hafen Bordeaux war die Überfahrt nach London im Handumdrehen erledigt. Besonders beliebt waren bei den Briten Bordeaux und Champagner, was unter anderem zum heutigen Erfolg der Champagne beigetragen hat.

Inzwischen umfasst Frankreich über rund 900.000 Hektar Rebfläche, die sich auf insgesamt 13 verschiedene Weinregionen verteilen. Da es ein so großes Land ist, sind die Böden und natürlichen Bedingungen (wir nennen das „Terroir“) sehr unterschiedlich. Deshalb sind die Weinvielfalt und Weinaromen besonders abwechslungsreich. In Frankreich sind sämtliche bekannten Rebsorten zu finden. Es gibt mehr als 100! Fast jede Region baut ihre „eigenen“ Trauben an. Jede Weinregion weiß aus Erfahrung, welche Rebsorte sich für die jeweilige Region besonders gut eignet oder eben nicht. Cabernet Sauvignon und Sauvignon Blanc finden Sie im Bordeaux, Pinot Noir und Chardonnay im Burgund und Gamay im Beaujolais.



Weinregionen

Frankreich hat mehrere Weinregionen. Jede Region hat ihre eigenen berühmten Châteaux und Teilregionen. Die größten Weinregionen sind Bordeaux, Burgund, Beaujolais und Languedoc/Roussillon.

  1. Loiretal
  2. Champagne
  3. Elsass
  4. Charentes
  5. Jura-Savoie
  6. Bordeaux (u.a. Sauternes, Barsac und Bergerac)
  7. Burgund (u.a. Beaujolais und Chablis)
  8. Côtes de Rhône
  9. Provence
  10. Languedoc-Rousillon
  11. Südwesten
  12. Korsika

Bordeaux
Mit 12.000 Hektar ist die Weinregion Bordeaux dreimal so groß wie der Burgund. Die Stadt Bordeaux wird oft als die Weinstadt der Welt angesehen. Die besten Weinberge liegen am Wasser oder an Flüssen.
Die roten Bordeauxweine sind die berühmtesten der Welt. Den Geschmack liefert in erster Linie die Rebsorte Cabernet Sauvignon und wird mit Cabernet Franc und Merlot ergänzt. In seltenen Fällen gesellen sich auch Petit Verdot und Malbec hinzu.

Burgund
Der Burgund ist eine langgezogene Weinregion. Im Norden des Burgunds befindet sich die Gemeinde Chablis, wo der Chardonnay in den wunderbaren gleichnamigen Weißwein fließt. Weiter südlich liegt Côte de Nuits, wo die berühmten roten Burgunderweine aus Pinot Noir hergestellt werden. Daran grenzt Côtes de Beaune, Weinanbaugebiet von besonderen Weinen wie Meursault, Puligny Montrachet und Chassagne Montrachet. Im Süden liegt der Beaujolais mit seinen zugewandten Rotweinen aus der Rebsorte Gamay.



Qualitätsklassen

Französische Weine werden in vier Qualitätsklassen aufgeteilt. Auf einem Etikett müssen folgende Angaben stehen: Alkoholgehalt, Herkunftsland, Hersteller und Inhalt.

  1. Vin de Table: Tafelwein aus Frankreich ohne spezifische Herkunft
  2. Vin de Pays (Regionalwein): Die Weine stammen aus einer bestimmten Region, die auch auf dem Etikett kenntlich ist.
  3. Vin Délimité de Qualité Supérieure: Wein mit geographischer Herkunftsbezeichnung und höherer Qualität
  4. Appellation Contrôlée AOC (Appellation d'Origine Contrôlée): Für die Herstellung gelten strengere Anforderungen. Die Trauben stammen aus einem bestimmten Gebiet und es dürfen nur bestimmte obligatorische Rebsorten verwendet werden. Die Herstellungsmethode und ein Höchstertrag pro Hektar sind festgelegt.

Unter der AOC gelten in der Region Bordeaux auch folgende Qualitätsbezeichnungen:

  • Cru Bourgeois Supérieur
  • Cru Bourgeois Exceptionel
  • Cru Bourgeois
  • Grand Cru Classé

Der ein Weingut bezeichnende Begriff Château wurde im Rahmen der Weltaustellung im Jahre 1855 in Paris für die damals bekannten Weine aus dem Médoc und Haut Médoc übernommen. Dazu erhielten sie eine eigene Qualitätsbezeichnung

  • Premier Grand Cru
  • Deuxieme Grand Cru
  • Troisieme Grand Cru
  • Quatrieme Grand Cru
  • Cinquieme Grand Cru