Chile

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Weinwissen

Die Carménère-Traube ist die einzige Traube, die in Chile die Reblaus (Traubenblattlaus) überlebt hat. Man nahm an, dass die Traube ausgestorben sei und jahrelang wurde die Traube fälschlicherweise mit Merlot verwechselt.

Weinwissen

Während der Weltausstellung in Paris 1889 gewannen chilenische Weine verschiedene Preise.


Geschichte

Dass wir vollmundige, sonnige Weine aus Chile trinken können, geht vor allem auf die Spanier zurück. Die ersten Jesuiten pflanzten ihre Reben in Colchagua, Maule und Itata.
Die Gründung einer Weinschule im 19. Jahrhundert durch den Franzosen Claude gab dem Weinanbau einen enormen Aufschwung.
Die Entwicklung der Schifffahrt und die direkte Verbindung nach Europa gaben der Weinproduktion einen zusätzlichen Schub. Zu dieser Zeit wurden Bordeaux-Trauben massenhaft nach Chile importiert. Deshalb werden hier typisch französische Rebsorten angebaut. Kein Wunder, dass viele chilenische Weine von französischen Bordeaux-Weinen inspiriert sind. Beliebte rote Rebsorten sind Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Noir und Syrah. Der Star ist jedoch die Carménère-Traube. Sie stammt ursprünglich aus Frankreich. Heute ist sie in Chile beheimatet.
Chile ist ein sehr großes, aber schmales Land. Die gesamte Küstenlinie ist 6.435 km lang. Es misst 35 km an seiner schmalsten und 350 km an seiner breitesten Stelle. Die meisten Weinberge verlaufen mitten durch das Land, eingebettet zwischen Anden und Küste.
Das Klima ist im Norden viel wärmer als im Süden. Auch sind die Bedingungen in den Weinbergen in Meeresnähe völlig anders als im Landesinneren. Generell sind in Chile die Bedingungen für Weinbau sehr gut. Trocken und warm. Die vielen Sonnenstunden in den Weinbergen vermeiden größtenteils Krankheiten und die Trauben reifen sehr gut. Manchmal ist es zu trocken für die Trauben. Dann kann das Schmelzwasser aus den Anden zur Bewässerung genutzt werden.
Im 20. Jahrhundert hat die Weinqualität deutlich zugenommen, weil chilenische Winzer enorm vom Wissensaustausch mit amerikanischen und französischen Weinbauern profitieren konnten. Der Tourismus ist ein wichtiger Bestandteil des chilenischen Weinbaus. Die bekanntesten Weingüter befinden sich daher im zentralen Teil des Landes. Hier finden Sie die Weinregionen Maipo, Maule, Curicó, Rapel, Aconcagua, Colchagua und Casablanca.
Viele Weingüter sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Es gibt mehrere Weinstraßen und von der Hauptstadt Santiago sind es nur zwei Autostunden ins Valle de Colchagua. Chile wurde 2011 nach dem Elsass zum zweitbesten Weinziel der Welt gewählt.
Chile ist der größte Weinproduzent Südamerikas.

Chile ist der größte Weinproduzent in Südamerika.



Weinregionen

Die vier wichtigsten Weinregionen Chiles sind:

  1. Maipo Valley. Diese Weinregion ist die älteste und bekannteste Weinregion Chiles. Sowohl Cabernet Sauvignon als auch Merlot werden hier besonders gern angebaut.
  2. Rapel Valley. Chiles größte Weinregion. Hier gedeihen leicht reifende, weiße und rote Rebsorten besonders gut.
  3. Curico Valley. Das Valle de Curicó ist traditionell das Produktionsgebiet von Chiles Fassweinen. Die Rotweine sind die wichtigsten in diesem Bereich.
  4. Maule Valley. Valle de Maule ist die zweitgrößte Weinregion des Landes. Hier findet man hauptsächlich die Rebsorten Cabernet Sauvignon und die País-Trauben.


Qualitätsklassen

Chilenische Weine werden in drei Kategorien eingeteilt, die im Beschluss des Landwirtschaftsministeriums von 1995 festgehalten sind:

  • Weine mit Herkunftsbezeichnung
  • Wein ohne Ursprungsbezeichnung
  • Tafelweine aus verschiedenen Rebsorten. Mindestens 75% müssen aus dem auf dem Etikett angegebenen Erntejahr stammen