Deutschland

Deutschland
"Deutschland ist das Land des Rieslings. Aber sie machen auch besondere Weißweine aus Grauburgunder, Weißburgunder, Silvaner und Scheurebe. Probieren Sie auch ihre einzigartigen Rotweine aus den blauen Trauben Spatburgunder, Portugieser oder Dornfelder"

Weinwissen

Im Historischen Museum der Pfalz in Speyer befindet sich die älteste Weinflasche der Welt, die aus dem Jahr 350 v. Chr. stammt.

Weinwissen

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt der deutsche Wein als einer der besten Weißweine der Welt und war teurer als die Grand Cru Classé Weine aus dem Bordeaux.


Geschichte

In Deutschland balancieren Sie entlang der Mosel auf steilen Rebhängen. Höhenangst ist hier fehl am Platz. Kaum vorzustellen, dass in diesen steilen Weinbergen Reben angebaut und Trauben gelesen werden. Selbst für Ziegen sind diese Hänge eine echte Herausforderung. In unmittelbarer Nähe findet sich immer eine gemütliche Weinstube, in der zu Mittag gegessen und Wein getrunken wird. Die Deutschen sind eben gastfreundlich! Mit lokalen Winzern kommt man schnell ins Gespräch. Gerne werden stolz die eigenen Trauben und Weine präsentiert und mit ein wenig Glück auch sogleich verkostet.

Vor etwa 2.000 Jahren marschierten Hunderte Römer durch diese wunderschöne Landschaft. Vor allem an den Flussufern von Mosel und Rhein. Die Römer hatten den klaren Auftrag, ihre Reben an den steilen Hängen zu pflanzen. Die heutigen Rebsorten in Deutschland sind das Ergebnis eines jahrhundertelangen Selektionsprozess. Die Wildreben mit dem intensivsten Geschmack und die am besten für die Weinherstellung geeignet schienen, wurden weiter angebaut und gehören alle zur Familie der Vitis vinifera.

Deutschland ist eines der kühlsten Weinländer der Welt und hat in den letzten Jahren vom Klimawandel profitiert. Denn die Trauben freuen sich über die etwas wärmeren Temperaturen. Sie reifen sehr langsam und das verleiht ihnen neben Fruchtaromen auch viel Geschmack, Ausgewogenheit, Tiefe und mineralische Frische.

In den 80er Jahren war besonders der liebliche Qualitätswein Liebfrauenmilch bekannt. Der Wein stammt aus den Weinreben rund um die Liebfrauenkirche im rheinhessischen Worms. Der Wein war so beliebt, dass man ihn mit der „Milch der Mutter Gottes“ verglich. Viele Weinliebhaber sind mit diesem Wein aufgewachsen und insbesondere bei älteren Weinliebhabern weckt der liebliche Moselwein süße Erinnerungen. Er wird auch heute noch hergestellt, aber mittlerweile sind die trockenen Weinen auf dem Vormarsch. Das liegt vor allem an der Riesling-Traube. Selten wird ein Weinland so mit einer Traube in Verbindung gebracht wie Deutschland und der Riesling. Es ist das Land, in dem der Riesling „geboren“ wurde. Die Rebsorte ist sehr vielseitig mit geringem Alkoholgehalt. Neben der Riesling-Traube werden hier aber auch viele andere besondere Rebsorten angebaut: Kerner, Silvaner, Weißburgunder, Grauburgunder, Müller-Thurgau, Dornfelder, Spätburgunder, Portugieser und Elbling. Die Niederlande sind heute einer der größten Fans des deutschen Weins.



Weinregionen

In Deutschland gibt es 13 Weinregionen. Dem Riesling, der Königin der weißen Trauben, begegnet man in Deutschland überall. Doch gerade der Rheingau bietet dem Riesling exzellente Bedingungen und ist mit 80 % des Anbaus der Riesling-Champion.

  1. Rheinhessen
  2. Pfalz
  3. Baden
  4. Franken
  5. Nahe
  6. Rheingau
  7. Saale-Unstrut
  8. Ahr
  9. Sachsen
  10. Mittelrhein
  11. Hessische Bergstraße
  12. Württemberg
  13. Mosel


Qualitätsklassen

Es gibt drei verschiedene Qualitätsklassen, die Ihnen auf dem Weinetikett begegnen können.

  1. Deutscher Landwein - Einfacher Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung, hergestellt aus Trauben aus dem jeweiligen Landweingebiet. Immer trocken oder halbtrocken.
  2. Deutscher Wein - Wein ohne Ursprungsbezeichnung. Ein sogenannter Tafelwein.
  3. Prädikatsweine - Der Prädikatswein ist die Bezeichnung für die höchste Weinqualität in Deutschland. Diese Qualitätsweine stammen aus einem der 13 Anbaugebiete. Prädikatsweine werden aus reiferen Trauben hergestellt und erfüllen die hohen Qualitätsstandards der strengen deutschen Weingesetzgebung. Es gibt sie in trockener, halbtrockener und süßer Variante und sind die besten deutschen Weine aus vollreifen Trauben. Es handelt sich um elegante Weine, die lange in der Flasche reifen können. Sechs Prädikatseinträge geben den Zuckergehalt der geernteten Traube in aufsteigender Reihenfolge an:
  • Kabinett: leicht und trocken und wenig Alkohol.
  • Spätlese: späte Ernte, reife Eleganz, viel Frucht.
  • Auslese: vollreife Trauben, oft als "Auslese" bezeichnet.
  • Beerenauslese: speziell selektierte überreife Trauben, oft von Edelfäule (Botrytis) befallene Trauben. Kann gut altern.
  • Trockenbeerenauslese: von Edelfäule befallene (verschrumpelte) Trauben. Honigsüß. Kann sehr gut gehalten werden.
  • Eiswein: Für Eiswein werden die Trauben in gefrorenem Zustand, mindestens -7 Grad Celsius, gelesen und gepresst. Sehr konzentrierte Frucht.